7. Bildungswesen
7.6 4. bis 6. Level
Da der Lernstoff der Level 1‑3 etwa sechs Schuljahre umfasst, ist es jetzt an der Zeit, einen wichtigen Einschnitt in der Schullaufbahn der Kinder zu erklären, der nach fünf Schuljahren passiert, der Hälfte ihrer Schulzeit.
Nach fünf Schuljahren wechseln die Lehrer für Fitness und für Fremdsprache, bei denen die Kinder Unterricht haben, und damit auch ihre beiden Vertrauenslehrer. Dies ermöglicht es den Lehrern, je nach Veranlagung jüngere oder ältere Kinder zu unterrichten, und reduziert den Stoff, den sie in Fitness oder Fremdsprache unterrichten können müssen (fünf Schuljahre an Unterrichtsstoff statt zehn).
• Falls die Kinder Englisch als Muttersprache sprechen und daher ab dem ersten Schuljahr verschiedene Fremdsprachen gelernt haben:
Falls ein Kind den Ehrgeiz hat, noch eine weitere Fremdsprache zu lernen, dann ist dieser Lehrerwechsel der beste Zeitpunkt dafür. Denn der Wechsel in eine andere Fremdsprachenklasse bedeutet auch einen Wechsel in die zugehörige Fitnessklasse und einen Wechsel der Vertrauenslehrer. Als Vorbereitung kann das Kind im Hobby- und/oder im Einführungszeitfenster die neue Fremdsprache gut genug lernen, um in der neuen Fremdsprachenklasse mithalten zu können.
• Falls alle Kinder ab dem ersten Schuljahr Englisch als Fremdsprache gelernt haben:
Die Kinder müssen hier eine wichtige Entscheidung treffen. Sie können entweder weiterhin Englisch lernen, oder sie können im sechsten Schuljahr mit dem Erlernen einer neuen Fremdsprache beginnen. Damit wählen sie auch ihre Klasse und ihre neuen Vertrauenslehrer aus. Die Parallelklassen werden durch die Fremdsprachenwahl also neu gemischt (die Kinder, die zusammen die Fremdsprache lernen, haben auch zusammen Fitness).
Kinder, die eine neue Fremdsprache lernen, haben keinen Englischunterricht mehr. Entweder sie nutzen Englisch genug im Alltag, dass es nicht in Vergessenheit gerät, oder sie sollten eines der Hobbys wählen, die in englischer Sprache angeboten werden, um das Gelernte nicht zu vergessen.
Da sich mit Beginn des sechsten Schuljahres die Vertrauenslehrer und eventuell auch die Klassenzusammensetzung ändern, sollten sich Schüler und Lehrer der Klasse neu kennenlernen. Im ersten Schuljahr geschah dies dadurch, dass der Modulunterricht nur von den Vertrauenslehrern bestritten wurde - diese Möglichkeit gibt es im sechsten Schuljahr nicht mehr.
Stattdessen schlage ich vor, dass sich der Beginn des normalen Unterrichts (mit Fitness, Fremdsprache, Modulunterricht und Einführungen) im sechsten Schuljahr verzögert. Stattdessen fahren die neuen sechsten Klassen mit ihren neuen Vertrauenslehrern in den ersten Wochen des Schuljahres raus in die Natur, um Abenteuer im Sinne der Erlebnispädagogik zu erleben. Dies sollte dem Selbstvertrauen und der Selbstständigkeit der Schüler einen großen Schub geben, und der Klasse und ihren Vertrauenslehrern durch die gemeinsamen Erlebnisse Zusammenhalt.
Die meisten Module der vorherigen Level (1‑3) hatten ihre Mittagspause früh, gehörten im Tagesablaufdiagramm also auf die Seite „jüngere Schüler“. Alle Module ab dem 4. Level haben ihre Mittagspause dagegen spät, gehören also auf die Seite „ältere Schüler“. Natürlich stimmt das mit dem Alter der Schüler nicht immer. Schließlich gibt es bei Modulen keine Zugangsbeschränkung nach Alter. Aber im Schnitt werden Schüler, die Module dieses Levels belegen, mindestens im sechsten Schuljahr sein. Da sich die Frühstückspause danach richtet, in welchem Schuljahr sich der Schüler befindet, sind Frühstücks- und Mittagspause für die Schüler meistens etwa drei Stunden auseinander, auch wenn das nicht immer klappen wird.
Für Schüler ab dem sechsten Schuljahr endet die Frühstückspause erst 10:15. Besuchen sie ein Modul mit früher Mittagspause (alle Module des 2. Levels und die meisten des 3.), dann startet diese bereits 12:00. Sie werden dann vermutlich eher vor der ersten Stunde frühstücken wollen, statt in der Frühstückspause.
Die Schule sollte daher vor der ersten Stunde von Schulangestellten betreute Frühstückstische anbieten, damit auch diese Schüler in der Schule frühstücken können, falls sie das möchten (da wir den Schülern so viele gesunde Mahlzeiten bieten wollen wie möglich).
Kommen wir zurück zu den Modulen des 4. Levels.
Alle Module des 2. und 3. Levels müssen im Rahmen der zehnjährigen Schulzeit von allen Schülern besucht werden. Für die Module des 2. Levels wird diese Verpflichtung dadurch erreicht, dass Module des 4. Levels (und ihre Einführungen) erst besucht werden dürfen, sobald alle Module des 2. Levels erfolgreich abgeschlossen wurden.
Im Umkehrschluss bedeutet das auch, dass alle Module ab dem 4. Level das Wissen aller Module aus dem 2. Level voraussetzen dürfen. Dies erleichtert die Planung des Unterrichts, da das Basiswissen der Schüler einheitlicher ist.
Anders als bei den niedrigeren Leveln ist bei den Modulen des 4. Levels eine Teilnahme und ein erfolgreicher Abschluss freiwillig. Ab diesem Level können sich die Schüler also anhand ihrer Interessen und Bedürfnisse auswählen, welchen weiteren Lernstoff sie sich aneignen möchten. Module des 4. Levels dürfen lediglich Module des 3. Levels als Voraussetzungen haben (deren Abschluss im Laufe der Schulzeit ja verpflichtend ist).
Schüler sind verpflichtet, im Laufe ihrer Schulzeit alle Einführungen für Module des 4. Levels zu besuchen. Dieses Level umfasst daher die Module, von denen die Gesellschaft meint, dass Schüler sich erst entscheiden sollten, sie nicht weiter zu verfolgen, nachdem sie einen Einblick bekommen haben, worum es in den Modulen geht. Im Rahmen dieser Einführungen werden ihnen die wichtigsten Grundlagen des jeweiligen Moduls vermittelt. Sie bekommen auch ein Verständnis dafür, in welchen Situationen in ihrem Leben das Wissen aus diesem Modul sehr nützlich wäre oder sogar vorausgesetzt wird.
Ab dem 4. Level ist es erlaubt, Laptops im Unterricht zum Mitschreiben zu benutzen, statt dies handschriftlich zu tun. Bestimmte Module können die Nutzung eines Laptops voraussetzen (Beispiel: Programmieren).
Um Chancengleichheit für alle herzustellen, stellt die Schule jedem Schüler, der sämtliche Module des 2. Levels erfolgreich abgeschlossen hat (und daher Module und Einführungen des 4. Levels besuchen darf), einen Laptop zur Verfügung. Zum Ende der Schulzeit wird der Laptop Eigentum des Schülers. Geht der Laptop mit Eigenverschulden kaputt oder verloren, dann bleibt das Ersatzgerät Schuleigentum und darf das Schulgelände nicht verlassen (der Schüler kann das Ersatzgerät bezahlen, um diese Beschränkungen aufzuheben). Aus Gründen der Fairness ist es vermutlich das Beste, nur diese von der Schule ausgegeben Laptops im Unterricht zuzulassen.
Alle Module ab dem 4. Level sollten in ihrer 2. Modulhälfte (14:00 bis 15:00), die Möglichkeit bieten, einen Teil des Lernstoffs selbstständig am Laptop zu erarbeiten. Das gemeinsame Lernen ist in dieser Zeit also freiwillig. Die Schule bietet mit den überdachten Essensbereichen draußen, den Aufenthaltsbereichen und Ruheräumen viele Orte, an die sich Schüler in dieser Zeit zurückziehen können.
Neben den drei Blickwinkeln jedes Moduls erlaubt auch dies den Kindern, so zu lernen, wie es ihnen am leichtesten fällt. Neben der Lernmethode ist das auch eine zeitliche Flexibilisierung: In der Mittagspause und der zweiten Modulhälfte zu spielen, auszuruhen oder zu schlafen, dafür Abends eine Stunde lang am Laptop zu lernen, ist möglich.
Ab dem 4. Level dürfen auch Einführungen Abschlusstests haben. In diesem Fall ist das Bestehen des Abschlusstests der Einführung Voraussetzung dafür, das Modul zu besuchen. Der Abschlusstest ist aber nicht Voraussetzung dafür, dass die Einführung als besucht gilt.
Sobald ein Schüler alle Module des 3. Levels erfolgreich abgeschlossen und alle Einführungen des 4. Levels besucht hat, hat er die gesamte verpflichtende Allgemeinbildung erworben. Er muss die Schule zwar weiterhin besuchen, bis die Zeit seiner Schulpflicht mit dem zehnten Schuljahr endet, dennoch ist das Erwerben aller verpflichtenden Allgemeinbildung ein wichtiger Erfolg. Dieser wird dem Schüler bescheinigt, und er wird dadurch, unabhängig von seinem Alter, mehr Rechte in der Gesellschaft erhalten.
Module ab dem 4. Level müssen seltener angeboten werden, da sie nicht von allen Schülern belegt werden und somit weniger Plätze in ihnen nötig sind. Es hängt dann von der Beliebtheit des Moduls ab, wie viele Schulwochen pro Jahr es gelehrt wird.
Um dennoch flexible Lerndauern der Module durch die Schüler zu ermöglichen (Anzahl der besuchten Modulsegmente bis zum Bestehen der Verständnisprüfung), werden Module in aller Regel mindestens sechs Segmente (zwei Zyklen) am Stück gelehrt. Da Module drei verschiedene Segmente haben, bedeutet das, dass Schüler im 1.-4. Segment einsteigen und trotzdem alle drei Blickwinkel hören können, bevor das Modul endet.
Bereits beginnend mit dem 2. Level besteht die Möglichkeit, Exkursionen in den Unterricht einzubinden. Exkursionen in der Schule gehen von den Modulen aus (in einem ihrer drei Segmente) und haben stets einen Bezug zum Lehrstoff des Moduls.
Kurze Exkursionen gehen von 10:15‑15:00 (knapp fünf Stunden), füllen also das Zeitfenster des Moduls und die Mittagspause. Die Schule hat eigene Busse dafür, so dass auch in dieser kurzen Zeit ein großer Radius erreichbar ist.
Längere Exkursionen sind möglich: Ein früherer Start ist unproblematisch, es ist nicht schlimm, wenn Schüler einen Tag Fremdsprache und Fitness verpassen. Damit wäre 07:00‑15:00 realisierbar (8 Stunden).
Noch längere Fahrten sind dann typischerweise mit Übernachtung: Start an einem Freitag, Rückfahrt am Samstag. Die Einführungsstunde am Freitag verpassen die Schüler. Da diese optional ist, ist das aber unproblematisch.
Ganzwöchige, von der Klasse und den Vertrauenslehrern ausgehende Klassenfahrten sind natürlich auch möglich. Organisatorisch am einfachsten erscheint mit dafür, diese Klassenfahrten für die ganze Schule gleichzeitig stattfinden zu lassen (mit geliehenen Bussen und Fahrern), so dass die Module für diese Woche aussetzen können.
Womit kann das Zeitfenster der Einführungsstunde alles gefüllt werden? Da sind natürlich die Moduleinführungen. Zunächst alle verpflichtenden (bis zu diesem 4. Level), dann die freiwilligen des 5. und 6. Levels. In begrenztem Umfang dürfen Einführungen auch wiederholt werden.
Außerdem gibt es Einführungen in Hobbys, im Zeitverhältnis 1:3 zu Moduleinführungen.
Dann gibt es noch die Module Schwimmen und Rettungsschwimmen in diesem Zeitfenster, um das Schwimmbecken besser auszulasten.
Das Erlernen einer neuen Fremdsprache ist möglich, als Vorbereitung eines Wechsels der Fremdsprachenstunde und somit der Klasse (und der Vertrauenslehrer).
Während des Besuchs der Kompetenzversion von Modulen entfällt die Einführungsstunde, um die Lernzeit im Modul zu vergrößern.
Je mehr die verbleibende Schulzeit eines Schülers abnimmt, umso mehr werden seine Alternativen für das Einführungszeitfenster eingeschränkt werden, falls es zu viele Moduleinführungen gibt, die er noch besuchen muss. Die Zahl der Module im 4. Level ist aber niedrig genug, dass das nur zum Problem werden wird, wenn es ein Schüler wirklich darauf anlegt.
Hat ein Schüler alle Pflichteinführungen besucht, ausreichend Einführungen in weitere noch nicht abgeschlossene Module und nichts anderes, was er im Moment in dieser Stunde belegen möchte, so besteht auch die Option, diese Zeit in der Schule für freie Arbeit zu nutzen.
Ab dem 5. Level ist der Besuch der Einführungen nicht mehr verpflichtend, und Module können beliebige andere Module voraussetzen (statt nur Module des 3. Levels). Die Module des 5. Levels umfassen den Großteil des Wissens, das die Schule ihren Schülern optional anbietet.
Module (und ihre Einführungen) des 6. Levels dürfen erst besucht werden, nachdem alle Module des 3. Levels erfolgreich abgeschlossen wurden, sowie alle Einführungen des 4. Levels besucht wurden. Es sind somit Module, die erst besucht werden können, nachdem die Schüler die gesamte verpflichtende Bildung der Schule bereits abgeschlossen haben. Hier würde ich zum Beispiel Module einsortieren, die eine Orientierung bei der Berufswahl, Einblick in Tätigkeiten eines sozialen Jahres oder Vorbereitung auf den Auszug aus der elterlichen Wohnung bieten. Allgemein passt alles, was den Übergang von der Schulzeit in nachfolgende Lebensabschnitte erleichtert, gut in dieses Level.
Im 5. und 6. Level kommen auch Spezialisten ins Spiel. Menschen, die nicht als Lehrer ausgebildet sind, aber das notwendige pädagogische Handwerkszeug und das Fachwissen haben, um ein einzelnes spezielles Modul zu unterrichten. Sie wechseln regelmäßig die Schule, um dieses Modul an verschiedenen Schulen anzubieten. Dabei kann es zum Beispiel um Wissen gehen, das man in einer bestimmten Branche braucht, damit Schüler sehen können, ob sie das interessiert. Oder einfach Menschen, die auf einem bestimmten Gebiet sehr viel Lebenserfahrung gesammelt haben und ihr Wissen weiter vermitteln wollen.